Die Pelzbande


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Der Lapinporokoira

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Der lappländische Hütehund

LAPINPOROKOIRA


Ursprungsland: Finnland
Widerristhöhe: Rüden: 51 cm, Hündinnen: 46 cm (Idealgröße), Toleranz: +/- 3 cm
Verwendung: Hütehund für Rentiere.

FCI-Gruppe 5:
Spitze und Hunde vom Urtyp

Geschichte:
Seit Jahrhunderten haben die Lappländer Hunde vom gleichen Typ wie der des Lapplandhirtenhundes zum Hüten von Rentieren verwendet. Die Einschreibungen in das Stammbuch begannen in den 50er Jahren. Zu dieser Zeit bildeten der heutige finnische Lapphund und der lappländische Rentierhund zusammen nur eine Rasse. Als aber festgestellt wurde, dass es doch zwei verschiedene Rassen von Rentierhütehunden gab, wurde der finnische Lapplandhirtenhund am 10.12.1966 als eigene Rasse anerkannt.

Der Lapinporokoira ist eine Rarität, eine kostbare Perle der finnischen Kulturgeschichte.

Der Rentierhund, wie er von Bewunderern genannt wird, ist wie ein Atemzug aus der Vergangenheit. Ein Hund
der die lappländische Mythologie wiederspiegelt: Schamanismus und die Trommeln der Trolle, exotische
Kräuter und gedämpftes Licht, das durch die Zweige der Gebirgsbirken flackert. Diese Einflüsse lassen sich in
ihm finden.

Er ist eine der am wenigsten bekannten und vielleicht deshalb eine der gesündesten Hunderassen, die wir
kennen.

Die Exotik der Rasse liegt aber nicht nur in ihrer Seltenheit, sondern auch darin, daß es sich um den nörd-
lichsten Hirten- und Hütehund der Welt handelt. Er ist ein polarer Rentierhüter, der noch heute von den Ren-
tierzüchtern wegen seiner Tüchtigkeit gepriesen wird. Die Rentierzucht stellt extrem hohe Anforderungen an
einen Hund, Anforderungen, die von keiner anderen bekannten Rasse so gut bewältigt werden. In Schweden
und Norwegen heißt die Rasse "Lapsk Vallhund" - heute würde man "samischer Hütehund" sagen. Auf
Finnisch sagt man "Lapinporokoira", also "Lapplandischer Rentierhund". Ein nordischer "Urhund" Der histo-
rische Ursprung des Rentierhundes ist vermutlich derselbe wie aller anderen nordischen Spitze. Die Hunde-
kenner nehmen an, daß die frühen Halter derNordischen Spitze die prähistorischen finnisch-ugrischen Jäger-
völker waren, die in der ganzen subpolaren Nadelwaldregion , der Taiga, beheimatet waren - von Skandinavien
bis Sibirien. Von den nordischen Völkern wiederum sind es die Samen, die am langsten in sehr naturnahen
Verhaltnissen gelebt haben; sie sind auch das alteste Volk des Nordens. Diese Tatsache und auch das wolfs-
ähnliche Aussehen der Rasse des Rentierhundes legen die Vemnutung nahe, daß diese Rasse mit großer
Wahrscheinlichkeit dem sogenannten "nordischen Urhund" am nachsten kommt. Auch hat die Züchtung
dieser Rasse nie Änderungen bezweckt, sondern vielmehr die Erhaltung eines echten Rentierhüters. Ein
größeres Interesse für diese Hunde erwachte in Hundezüchterkreisen erst in den 1930er Jahren. Nach dem
Krieg begann eine Zusammenarbeit mit dem Finnischen Rentierzüchterverband (Paliskuntain yhdistys), um
die Rassemerkmale festzuhalten und zu standardisieren.

Aus der Standardbeschreibung des Finnischen Kennelclubs geht klar hervor, daß dieser Hund als Gebrauchs-
hund zu charakterisieren ist. Es wurden Nachweise über die Abstammung aus Rentierzuchtgebieten sowie
Arbeitszeugnisse über geleistete Hütearbeit des Hundes gefordert. In der Zwischenzeit konnte sich die Rasse
auch im südlichen Finnland etablieren, weil man auf die ausgezeichneten anderen Gebrauchshundeeigen-
schaften aufmerksam wurde. Vor allem erhielt die Rasse vor einigen Jahren "Diensthundrechte(palveluskoiraoi-
keudet), d. h. die Hunde konnten an den traditionellen Gehorsamswettbewerben der Gebrauchs-hunderassen
teilnehmen und natürlich als solche mit ihrem Eigner "Dienst tun". Es heißt, daß ein Lapinporokoira als
Lawinenrettungshund in Österreich in den 1980er Jahren mindestens drei Menschenleben gerettet hat. In
erster Linie wird er aber nach wie vor in der Rentierzucht eingesetzt, als Hüter aber auch als Schutz der Herde
vor Raubtieren wie Bär, Wolf und Vielfraß.

Die Rasse ist eine der weltweit am wenigsten verbreiteten Hunderassen. In Finnland zählen wir heute 500 bis
600 Hunde: in Schweden begann man mit der Erfassung der Rasse erst 1995 und gibt die Anzahl dort mit
rund 150 Hunden an. Ein knappes Dutzend Rentierhunde gibt es in Norwegen, auch in Danemark, Holland,
Polen und Estland sind sie vertreten. In Deutschland gibt es ein par Exemplare.

Beschreibung:
ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD: Mittelgroßer, zum Hüten verwendeter Spitz, dessen Länge eindeutig größer ist als die Widerristhöhe. Sowohl das Knochengerüst als auch die Muskulatur sind stark entwickelt. Obschon gut bemuskelt, darf er nicht den Eindruck von Schwerfälligkeit erwecken. Die Geschlechtsmerkmale sollten klar ausgeprägt sein. Die Entwicklung des Haarkleides hat sich dem arktischen Klima angepasst. VERHALTEN/CHARAKTER(WESEN): Gehorsam, ruhig, freundlich, energisch und dienstbereit. Bei der Arbeit neigt er zum Bellen.

Haarkleid:
HAAR: Das Deckhaar ist mittellang oder lang, gerade, etwas aufgerichtet und steif. Die Unterwolle ist fein und dicht. Das Haar ist oft reichlicher und länger am Hals, an der Brust und auf den Hinterseiten der Oberschenkel.
FARBE: Schwarz in verschiedenen Nuancen, sogar gräulich oder dunkelbraun, mit Abzeichen in helleren Farbtönen als die Grundfarbe, gräulich oder bräunlich, oft am Kopf, an der Unterseite des Körpers und an den Läufen. Weiße Abzeichen an Hals, Brust und Läufen sind erlaubt. Die Unterwolle ist schwarz, gräulich oder bräunlich.

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